Für diesen Urlaub hatten wir uns 4 Wochen freigeschaufelt und am Wochenende zuvor unsere Luna schon nach Norddeich gebracht, um einen kleinen Vorsprung zu haben. Wir nutzten den Samstag, um unsere Urlaubsfreunde Ingrid und Volker zu treffen, die wir im Jahr zuvor auf Vlieland kennen gelernt hatten, da sie diesen Sommer mit Ihrer Jeanneau die ostfriesischen Inseln bereisen wollten. Bei NW 5 an der Knock wieder einmal mit Wind gegen Strom kein Zuckerlecken.
In der Hafen einfahrt werden wir sodann von Ingrid und Volker begrüßt, die sofort ein paar Fotos schießen.
Unsere Luna im Busetief Abschied von unseren Freunden der Momo
Am 24.6. ging es dann für uns so richtig los, zunächst mit dem Zug nach Norddeich Mole, sodass wir gegen 20:00 auf Norderney festmachen konnten. Bei 4 Bft aus NNW am darauffolgenden Tag wagten wir den großen Sprung nach Cuxhaven und legten ab. Die Tiede war in dieser Woche eher ungünstig, aber weil wir nicht warten und auch nicht in der Nacht ankommen wollten, starteten wir am 25.6. um 09:45, 1 Std. vor HW Norderney. Günstiger wäre es 3 Std. nach HW zu fahren, um bei Scharhörn den stärkeren Flutstrom zu nutzen und nahmen somit in Kauf, dass die Fahrt länger dauern würde. Wir mussten ab der Nordergründe den Motor mitlaufen lassen, damit wir es bis 22:00 schaffen konnten und hatten ordentlich Seegang, so dass ich nach 3 Std. leider die Fische mit am Morgen verzehrten Brötchen füttern musste. Es war sonnig und trocken, so erreichten wir mit ca. 5 kn gegen 19:30 Scharhörn und Cuxhaven um 22:00. Über Land braute sich was zusammen. Zum Glück haben wir nichts davon abbekommen.
Mit der einlaufenden Flut in die Elbe ging es am 26.6. um 10:45 weiter, nachdem wir uns erst mal richtig ausgeschlafen hatten, denn die Fahrt von 12 Std. waren sehr anstrengend gewesen. Als wir um 12:45 in Brunsbüttel ankamen, sahen wir die vielen Segler, die bereits über eine Stunde auf die Schleuse warteten. Zum Glück konnten wir um 13:00 einfahren. In der Wartezone sollte man unbedingt auf UKW Kanal 13 den Schleusenfunk mithören, denn es werden die Boote per Funk zum Einfahren angewiesen. Eine Stunde später liefen wir in den Nordostseekanal, den man mit 8 kn befahren darf, ein, um zunächst an der Backbordseite zu tanken. Jetzt ließ ich erst mal die Seele baumeln und genoss die grüne Landschaft bei schönem Wetter.
Um 18:00 erreichten wir den Gieselaukanal, entschieden uns aber zur Weiterfahrt nach Rendsburg, um zu übernachten und machten in der Obereider bei der Werft fest. Am nächsten Morgen kamen wir um 13:00 nach gut 3 Std. Fahrt in Kiel Holtenau an, machten kurz fest und wurden über Kanal 12 in die Schleuse eingewiesen. Hier mussten wir die Kanalgebühren von 12 € entrichten und führen in die Kieler Bucht ein. Da Kieler Woche war, herrschte hier reger Bootsverkehr und es waren etliche Windjammern zu sehen. Im Außenbereicht fanden mehrere Regatten statt, wir sahen ca. 7 Regattenfelder mit Optimisten, Open Biggs, Jollen und Dickschiffen und fragten uns, wie man da den Überblick behalten kann.
Der Wind reichte nicht, um ausschließlich zu segeln, denn wir wollten noch bis Maasholm kommen. In der Höhe Damp 2000 erwischte uns ein Mückenschwarm, den ich mit der Fliegenklatsche vergeblich versuchte zu minimieren.
Kurz vor der Schleimündung erreichte uns eine Regenfront mit kurzzeitigen starken Böen, bevor wir um 18:00 im Yachthafen von Maasholm festmachten.
Die vielen Masten schrecken zunächst ab, aber es geht hier sehr ruhig zu. Am Abend gönnten wir uns nach der gut gelungenen Tour im Restaurant ein Dorschmenü, schließlich war es für mich die erste Begegnung mit der Ostsee. Maasholm ist ein kleiner beschaulicher Fischerort, trotzdem ging es am 28.6. für uns weiter in die Schlei nach Kappeln. Leider erwischten wir für die ½ stündige Überfahrt die einzige Regenschauer des Tages, bevor uns beim Stadtbummel die Sonne wieder begrüßte. Vor der Brücke, die übrigens von Sonnenauf und –untergang stdl. öffnet, gibt es 3 Häfen, von denen wir den 2. wählten.
Da für den kommenden Tag N0 3 Bft gemeldet wurde, wollten wir zunächst Mommark ansteuern, konnten die Höhe doch mit 5 kn. laufen und segelten die 30 sm nach Lyö. Die Küstenlandschaft ist bei guter Sicht beeindruckend, grün, felsig und schroff. Wir ließen Erö steuerbord liegen und wurden beim Schnippeln der grünen Tonne mit plötzlich abfallender Wassertiefe bestraft. Um 16:00 nach 5 ½ Std. liefen wir gleichzeitig mit der Fähre den Hafen an.
Jetzt fing unser Urlaub eigentlich erst an. Neben uns lagen Segler aus Norderney, mit denen wir uns abends zum Grillen verabredeten, radelten aber zunächst ins 100 Seelendorf, mit einem kleinem Laden, einer Gastwirtschaft, einem Cafe, vielen Teichen, alten verfallen Häusern und urgemütlicher Atmosphäre. Landschaftlich ähneln sich alle Inseln, grün bewachsen mit Getreidefeldern und steinigen Küstenstrichen.
Am Abend trafen wir uns mit den anderen. Üblicherweise gibt es in allen Häfen Grillplätze, die größeren haben sogar ein Küchenhäuschen, in denen man kochen, backen und abwaschen kann. Schnell findet man Anschluss an die anderen Gäste und wäscht gemeinsam ab. Nach einer Inselumrundung am folgenden Tag mit dem Fahrrad, dass man für diese Reise unbedingt dabei haben muss, um die Gegend zu erkunden, segelten wir am 01.07.weiter nach Avernakö.
Einen Tiedekalender braucht man hier nicht, die fehlende Strömung muss man allerdings einplanen, weil man nicht so zügig vorankommt. Der Gezeitenhub beträgt nur einige dm, sodass wir es morgens ruhig angehen lassen konnten. Bei leichtem Wind und 4-5 kn Fahrt tauchte plötzlich ein Schweinswahl neben uns auf, der uns ein Stückchen begleitete. Ich setzte mich vorne an den Bug und erfreute mich daran, dass er ab und zu auftauchte und mir seinen Rücken zeigte. Dieses Glück hatte ich zum ersten mal. Wir entschieden uns für den kleineren Korshavn im Süden der Insel, der idyllischer und bei Nordwestwind geschützter liegt. Hier lagen nur ein paar Boote und der einzige Luxus bestand im Stromanschluss, einer Frischwasserzapfstelle und einer Toilette. Für 2 Tage für uns kein Problem, denn nach einem Bad in der Ostsee, konnten wir unsere Campingsolardusche benutzen.
Die beiden ursprünglichen Inselteile sind mit einem Damm verbunden, sodass wir wieder über die Insel radeln konnten. Einige der ca. 100 Bewohner hatten an der Straße einen kleinen Verkaufsstand mit selbstgemachter Marmelade und Gemüse aus dem eigenen Garten aufgebaut. Dieses Angebot nahmen wir gerne an.
Nach 2 Tagen wollten wir nach Drejö, hatten leichten Seegang, mussten einige Schläge kreuzen und konnten mit 5-6 kn nach 2 1/2 Stunden den Hafen anlaufen. Der Ort ist um einiges gepflegter als auf Lyö mit schönen Blumengärten, dänischem Eis und Pommes. Den folgenden Sommertag nutzen wir für ein Sonnen- und Ostseebad.
Am ersten sehr milden Abend ließen wir uns von 2 Lübeckern auf der Bavaria zum Fußballspiel Deutschland-Frankreich einladen, denn unsere DVBT Antenne erwies sich als etwas dürftig. Der Sieg wurde selbstverständlich ein bisschen gefeiert.
Am Samstag starteten wir um 11:00 Richtung Erö, denn wir wollten uns die Märchenstadt Aerösköbing ansehen. Bei leichtem Regen mussten wir ein paar Schläge kreuzen. Den einen habe ich vermasselt, weil ich nach dem „Re“ zu weit in den Wind gesteuert bin, die Segel back standen und wir uns einmal um die eigene Achse drehten. Ich kassierte prompt „Mecker“ vom Skipper, aber was soll’s dafür kann ich besser Rommé spielen, außerdem waren wir ja nicht auf einer Regatta.
Eine gute Stunde später machten wir im Seglerhafen fest. Im alten Hafen, wo die großen Traditionsschiffe liegen, gibt es auch Gastliegeplätze. Hier liegt man mehr für sich, hat aber den Blick auf die Werft. Aerösköbing ist ein Traum, nach einer Woche spartanischem Leben tat uns ein wenig Zivilisation ganz gut. Die Altstadt ist die schönste, die ich bisher gesehen habe mit Fachwerkhäusern, kleinen Blumengärten, Kopfsteinpflaster und Stockrosen . Eine Pappelallee führt am Wasser entlang, vorbei an alten verwinkelten Häusern, verwunschenen treppenartig angelegten Gärten und mit bunten Blumen übersäht.
Westlich des Hafens befindet sich eine schöne Anker- und Badebucht, an dessen Saum endlose „Badehäuschen“ stehen. Am Sonntag wollten wir eine Fahrradtour nach Marstal zur Ostspitze machen. Ein schöner Weg führt am Wasser entlang und man hat einen wunderbaren Blick auf die vorgelagerten Inseln und Buchten.
Bis zum Hafen von Marstal sind es ca. 10 km, die uns bei leichter Steigung und Gegenwind wie gefühlte 30 vorkamen. Wir erkundeten erst einmal den gut ausgestatteten Sportboothafen, weil wir von hier aus wieder Richtung Kiel fahren wollten. Beim anschließenden Stadtbummel mussten wir jedoch feststellen, das Marstal alles in Allem nicht so schön ist wie Aerösköbing. Weil wir keine Lust mehr hatten zurückzufahren, nutzten wir den kostenlosen Bus, denn im Kofferraum konnten unsere Räder transportiert werden. Da das Wetter noch wechselhaft war, blieben wir noch 2 Tage und fuhren am nächsten Tag mit dem Bus gen Westen nach Söby. Auch hier gibt es einen Hafen, die Stadt ist aber wenig attraktiv und wir würden ihn nur als Sprungbrett anlaufen.
Der Dientag startete mit Regen und ich nutzte den Tag für den Reisebericht und Uwe machte sich erneut auf die Suche nach der Ursache für den leichten Wassereinbruch in die Bilge und wurde fündig. Die untere Ruderblatthalterung hatte sich gelöst. Wir baten einen Dänen mit seinem Schlauchboot um Hilfe, denn von außen musste jemand den Bolzenkopf gegenhalten, während Uwe eine Dichtung einlegen und auch andere Schrauben verwenden konnte. Nach geglückter Operation am „offenen Herzen“ waren wir guter Hoffnung, dass das Problem behoben war. Am Abend wollten wir das Halbfinalspiel Deutschland-Brasilien ansehen und gingen dazu in den Speisesaal eines kleinen Restaurants, denn die einzige Kneipe im Ort war bereits gnadenlos überfüllt. Wegen des heranziehenden Gewitters wurde die Kellnerin dazu verdonnert, die Antenne mit dem Arm in die Luft zu halten, denn um überhaupt einen Empfang zu bekommen, brauchte die Antenne „Menschenkontakt“. Von den 7 Toren sind die ersten 3 in ein verwaschenes Bild versunken, sodass der Applaus mit etwas Zeitverzögerung ausfiel, Spaß hatten wir trotzdem.
Am Mittwoch, bei blauem Himmel und NO 5, legten wir mittags ab in Richtung Birkholm. Mit Wind gegenan und starkem Seegang setzen wir nur das Großsegel mit einem Reff, weil die Fock hoch am Wind zu sehr flatterte.
Nach einer guten Stunde, in der der Wind auf 6 bft. aufgefrischte, brauchten wir fast 1 Std., um im kleinen Hafen, der etwa 15 Boote beherbergen kann, vernünftig zu vertäuen. Zur Ausstattung gehören 2 Salzwassertoiletten, viele Bänke, ein Grill, Stromanschluss und, man glaubt es kaum, auch W-Lan. Dafür liegt der Strand direkt am Steg und weil der Hafen in Richtung Süden liegt, kann man sowohl den Sonnenauf- als auch den untergang genießen. Wir hatten das Glück zu Vollmond da zu sein und beides gleichzeitig am Abendhimmel zu sehen. Das Hauptfahrwasser Richtung Erö und Langeland führt nahe der Insel vorbei, sodass es tagsüber immer etwas zu sehen gab.
Auf der zweitkleinsten Insel der dänischen Südsee dienen die meisten der 30 Häuser als Feriendomizil. Das ganze Jahr über leben hier 5 Einwohner, darunter die durch Mare TV bekannt gewordenen Mortensenbrüder, von denen man Fisch kaufen kann. Wir probierten die köstlichen Schollen und Krabben.
Im Ort gibt es eine Dusche, eine Frischwasserzapfstelle und einen kleinen Laden mit selbstgebackenem Weißbrot, Kuchen, Getränken und Eis. Wir fühlten uns so sauwohl, dass wir die kommenden 4 Tage blieben und das schöne Sommerwetter genossen. Noch vor dem Frühstück sind wir zum Schwimmen ins Meer gegangen und auch nachmittags nutzten wir das Wetter zum Sonnenbaden und Schwimmen im glasklaren Wasser und genossen die familiäre Atmosphäre. Die letzten Tage wurde Uwe zum Hafenmeister ernannt und durfte die dänische Flagge, den "Dannebrog" hissen.
Entsprechend schwer fiel uns der Abschied am Sonntag, den 13.07., aber da für die kommenden 2 Tage schlechteres Wetter gemeldet war, wir dringend unseren Wassertank füllen mussten und auch unsere Vorräte dahinschmolzen, segelten wir bedächtig am Vormittag mit Wind aus West 3 Bft. nach Rudköbing. Mit 3-4 kn brauchten wir 3 Std. Die Brücke, die Langeland mit Täsinge verbindet, bietet einen imposanten Anblick.
Die Hafenanlage ist sehr gut ausgestattet und die typisch skandinavischen Ferienhäuser geben dem Ganzen ein schönes Bild, jedoch fehlte uns die Atmosphäre von Aerösköbing mit Spielplatz und Sitzbänken, die die Steganlage säumten und man mehr Kontakt zu den Nachbarn hatte. In Rudköbing gibt es viele Saisonplätze mit unbewohnten Booten und das macht das Ganze etwas unpersönlich.
Bei einem Bummel durch die Innenstadt kaufen wir ein und ließen uns wieder einmal das dänische Eis schmecken. Am Abend nahmen wir das Angebot an, im Clubheim das Endspiel Deutschland-Argentinien anzuschauen und selbst nach dem Weltmeistertitel ergab es sich nicht, dass noch einige hier verweilten, um ein bisschen zu feiern.
Am Montag ist West 6-7 Bft angesagt und ich nutzte wieder einmal die Zeit, um Wäsche zu waschen und meinen Bericht zu ergänzen.
Am Abend sollte der Wind abflauen und wir hatten vor, bis nach Marstal zu kommen, setzten die Segel, brauchten wieder einmal zusätzlich den Motor, weil wir wegen dem starken Seegang und hoch am Wind nicht vorankamen, mussten aber auf halber Strecke aufgeben, da die Motortemperatur anstieg. Außerdem wollten wir nicht im für uns fremden Revier bei Dunkelheit fahren. Also liefen wir den Hafen von Stynö an.
Als wir kurz vor der Ansteuerung das Großsegel fallen ließen, reagierte das Ruder nicht mehr, weil wir überhaupt keine Fahrt mehr machten. Das war uns bislang noch nicht passiert, das wir nicht gegen den Wind, der immer noch die Stärke von 5 Bft. hatte, ankamen und setzten wir wieder das Segel. Vermutlich waren wir bei geringer Wassertiefe in ein Seegrasfeld geraten, dass sich in der Schraube, an der Welle, am Ruder und an den Kieler verfing, denn aus dem Seewasserfilter, das Uwe nach dem Anlegen ausbaute, holte ich lange Grasfäden, die Ursache für die hohe Motortemperatur, heraus. Von der Insel haben wir leider nichts mehr sehen können, weil wir die Überfahrt nach Kiel wegen günstigem Wind am kommenden 15.07. geplant hatten.
Nach dem Auslaufen ging es zunächst unter Segel nach Marstal.
Am Donnerstag hatten wir genügend Zeit, um nach Brunsbüttel zu gelangen, denn das Hochwasser trat hier erst um 18:40 ein und wir wollten Richtung Cuxhaven natürlich den Ebbstrom nutzen, der im Übrigen erst 1 ½ Std. später einsetzt. So ließen wir uns Zeit, um in Ruhe zu frühstücken, tankten noch einmal und hielten unterwegs für eine knappe Stunde in der Nähe von Hochdonn bei km 20,5 vom NOK in einer Bucht, um ein Bad zu nehmen.
Nach Schleusung um 19:30 liefen wir dem Sonnenuntergang mit über 8 kn in Cuxhafen ein. Bei über 4 kn Strömung war es nicht einfach, die kleine Hafeneinfahrt anzusteuern, da sollte sich bei mittlerer Tiede jeder in acht nehmen, doch Uwe meisterte dies mit Bravour und erntete ein kräftiges Schulterklopfen.
Am 19.07. um 8:40, gut 1 ½ Std. nach Hochwasser wagten wir wieder den großen Sprung nach Spiekeroog. Mit dem Südostwind 4 zunächst raumschots liefen wir 7 kn, aber nach Scharhörn kam er achterlich, wurde schwächer und wir tauschten das Vorsegel gegen die Dieselfock, denn wir brauchten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 kn, um bei Hochwasser Spiekeroog zu erreichen. Auf der Fahrt von insgesamt 9 Std. erwies sich unsere Selbststeueranlage wieder als sehr praktisch. Bei heißem Sommerwetter erreichten wir mit wenig Seegang um kurz vor 17:00 die Otzumer Balje. Hier konnten wir bis zur Hafeneinfahrt den Motor ausstellen, da wir jetzt mit der einlaufenden Flut sehr gut mit 7 kn durchs Seegat kamen.
Um 17:30 erwischten wir die letzte Box im Hafen und wurden beim Festmachen von Freunden von uns, der Besatzung der Bumlebee, herzlich begrüßt. Nach einem „Festmacherbier“ war es bei der Hitze für uns unerlässlich, ins Hafenbecken zu springen. Auf Spiekeroog haben wir zwei Tage verbracht; diese Insel ist neben Juist unsere schönste ostfriesische Insel.
Am Montag sind wir bei Ost 4 Bft. Richtung Baltrum durchs Watt gesegelt. Für mich gibt es nichts Schöneres, als in der Abendsonne im Wattfahrwasser zu sein. Hier machten wir 3 Std. später fest und genossen noch einen ausgedehnten Strandspaziergang.
Auf Baltrum Insel treffen sich abends etliche Urlauber an der Promenadenmauer, um beim Sonnenuntergang ein „frisch Gezapftes“ zu trinken und den Sonnenuntergang zu beklatschen, wie den Flugkapitän bei gelungener Landung, dieses Schauspiel haben wir auf keiner anderen Insel erlebt. Unsere letzte gemeinsame Segeltour, nach 30 Tagen und 570 sm an Bord, machten wir am 22.07. Richtung Norddeich, wo unser Sohn an Bord gehen wollte, um gemeinsam mit Uwe unsere Moody wieder zum Heimathafen zu bringen. Uns wurde noch einmal ein schöner Törn geschenkt und wir liefen nach 3 Std. mit dem Sonnenuntergang um 22:00 in den Hafen.
Am nächsten Abend gab ich meinen beiden Männern noch einen Schubs, bevor ich den Zug nach Leer bestieg. Mir war irgendwie zum Heulen zumute, durfte aber auf einen wunderschönen Urlaub zurückblicken, mit nur einigen wenigen Regenschauern, sehr viel Sonne, ohne „Nord-West Sturm“, viel Ostwind, Strand- und Badewetter und unglaublich vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen.
Meine Jungs haben noch für 2 Tage Juist besucht und es sich nicht entgehen lassen, auf dem Heimweg in Termunterzijl, alte Erinnerungen aus früheren Zeiten wieder aufleben zu lassen.
Unser Fazit:
Die dänische Südsee ist auf alle Fälle eine Reise wert, aber man muss mindestens 3 besser noch 4 Wochen Zeit haben, wenn man wie wir von der Nordsee anreisen muss, denn Wind und Wetter können einem immer einen Strich durch die Rechnung machen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man sich nicht zu viel vornehmen sollte, denn es ist nicht jedermanns Sache, die Inseln „abzuklappern“, sondern auch ein wenig zu verweilen, um „anzukommen“, denn schließlich hat man ja Urlaub und es lohnt sich immer Land und Leute kennen zu lernen. Uns hat es gut gefallen zunächst zügig voranzukommen und am Ende noch etwas Luft zu haben, um allmählich wieder heimzukehren. Von den Städten hat uns eindeutig Aerösköbing am Besten gefallen, von den Inseln Birkholm und Drejö. Wir kommen mit Sicherheit noch einmal wieder und laufen andere Häfen an, die wir in diesem Jahr nicht besuchen konnten. Besonders schön ist das saubere Ostseewasser und die moderaten Aufstehzeiten ohne Tiedekalender, da uns das Wasser ja nicht „weglaufen“ konnte und dennoch möchten wir unser „Revier“ nicht tauschen. Zu sehr lieben wir Ostfriesland, die Nordsee, die kilometerlangen Strände und Dünen, Ebbe und Flut, unseren Nationalpark Wattenmeer und wie Volker Lechtenbrink so schön sagt:
„Unser Land im Gezeitenstrom.“